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Rede anlässlich der Einreichung der Volksinitiative "für
den Öffentlichen Verkehr" am 6.9.2010 Das Schweizer Volk will in den ÖV investieren Die SP hat die VCSInitiative „für den öffentlichen Verkehr“ von Anfang an befürwortet. Als grösste externe Organisation hat sie mit 21’500 gesammelten Unterschriften zum Erfolg beigetragen. Diese Initiative kommt sowohl inhaltlich wie formal genau zum richtigen Zeitpunkt. Erstens bezüglich des Inhalts:
Auf strategischer Ebene ist der Zeitpunkt der Lancierung kein Zufall: Um das Projekt Bahn 2030 zu finanzieren, wird eine Verfassungsänderung nötig sein. Bundesrat und Parlament haben sich aber bezüglich der Art und Weise dieser Finanzierung noch sehr zögerlich und unsicher gezeigt. Unter diesen Umständen ist das Risiko gross, dass die Politik die Entscheidung endlos verschieben wird. Mut macht die Forderung des Parlaments, die Finanzierung von Bahn 2030 bis Ende 2010 Gegenstand einer Botschaft des Bundesrats werden zu lassen. Dies ist auch in Artikel 10 des Bundesgesetzes vom 20. März 2009 über die zukünftige Entwicklung der Bahninfrastruktur (ZEBG) enthalten. Zudem hat der VCS den Augenblick der Einreichung geschickt gewählt. Die 130'000 gültigen Unterschriften waren bereits im Dezember 2009 – nach 8 Monaten gesammelt. Anstatt sie damals schon einzureichen, hat der VCS das Ende der Frist von 18 Monaten abgewartet. So übt die Initiative den maximalen Druck auf den Bundesrat aus. Denn sie schlägt sehr vernünftige Lösungen vor, um die Infrastruktur des ÖV zu finanzieren. Schliesslich ist Moritz Leuenbergers Rücktritt eine unvorhergesehene Unterstützung für die Initiative. Denn falls das UVEK in bürgerliche, oder gar Ueli Maurers Hände fällt, kann das Volk durch ein Ja zur Initiative seinen Kurs korrigieren. Angesichts bürgerlicher Aussagen wie „Wir wollen das UVEK wieder, um endlich neue Autobahnen bauen zu können“ ist klar, dass diese Initiative nötiger ist denn je. Falls nötig wird sie solchen Bestrebungen ein Ende setzen können. 2004 hat das Volk ein klares Zeichen gesetzt, in dem es das Projekt „Avanti“ abgelehnt hat, das den Ausbau der Autobahnen forderte. Selbst wenn die Frage nie direkt gestellt wurde, ist die Präferenz des Volkes eindeutig: Es will in den öffentlichen Verkehr investieren. Deshalb werden die Schweizer und Schweizerinnen auch ein Ja zur Initiative „für den öffentlichen Verkehr“ in die Urne legen.
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Contact: Roger Nordmann, Rue de l'Ale 25, 1003 Lausanne, Twitter @NordmannRoger 1.04.2017 |