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Roger Nordmann

Conseiller national

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Conf. de Presse 26.11.2007

Lesen – in der Schweiz eine Selbstverständlichkeit ? 

Lesen und Schreiben als wichtige Schlüssel zum gesellschaftlichen und kulturellen Leben erscheinen vielen Menschen in der Schweiz als Selbstverständlichkeiten, welche dank unseres Schulsystems allen Bürgern mit auf den Weg gegeben werden. Erwachsene Menschen, die nicht in der Lage sind, Busfahrpläne zu lesen oder einen Einkaufzettel zu schreiben, sind aus dieser Sicht nur sehr schwer vorstellbar. Die Realität präsentiert sich jedoch anders: Studien belegen, dass in der Schweiz rund 800’000 Erwachsene weitgehend ohne diese beiden zentralen Fähigkeiten auskommen müssen. Dies, obwohl ein grosser Teil acht oder neun obligatorische Schuljahre in unserem Land absolviert hat. Das angesprochene Phänomen, Illettrismus genannt, ist damit in den letzten zwanzig Jahren zu einem gewichtigen Problem in der Schweiz geworden, lange Zeit jedoch ohne nennenswerte Aufmerksamkeit seitens der Bevölkerung und der Politik (siehe dazu auch April-Ausgabe von links.ch).

Konkret wird unter Illettrismus die Unfähigkeit verstanden, die Schrift im Alltag so zu gebrauchen, wie es im sozialen Kontext als selbstverständlich angesehen wird. Illettristen kennen zwar das Alphabet und sind durchaus in der Lage, ihren Namen und ein paar Worte zu schreiben, sie können jedoch den Sinn eines Textes nicht schnell und mühelos genug verstehen, um praktischen Nutzen davon zu haben. Die Ursachen von Illettrismus sind dabei vielfältig. Verschiedene Einflüsse im schulischen, familiären, persönlichen oder zwischenmenschlichen Bereich spielen eine Rolle. Für die betroffenen Personen hat Illettrismus schwerwiegende Folgen auf unterschiedlichen Ebenen. Eine Vielzahl von Situationen, obwohl banal für andere Menschen, lösen Verunsicherung aus. Das Lesen von Dosierungsanweisungen für Medikamente oder das Ausfüllen eines Formulars werden zu belastenden Angelegenheiten. Ebenso können von Illettrismus Betroffene am sozialen und beruflichen Leben nicht aktiv teilhaben.

Um betroffenen Menschen zu helfen, bieten die Vereine „Lesen und Schreiben“, Volkshochschulen und einige Berufsschulen in den drei Sprachregionen Grundbildungskurse an, welche es den Erwachsenen erlauben, sich besser in ihrem sozialen, familiären und beruflichen Umfeld zu orientieren. Die Teilnehmenden eines Kurses erhalten eine auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Schulung, welche ihrem Lernrhythmus und ihren persönlichen Vorhaben entspricht. Sie lernen Texte zu verstehen und zusammenzufassen, selbstständig Briefe und Berichte zu schreiben, sowie ihre individuellen Schreibschwächen zu erkennen und stetig an der Verbesserung zu arbeiten. Letztendlich wird durch diese Kursen die Vermittelbarkeit im Berufsleben sowie die Überwindung von Hemmungen, (Weiter-) Bildungsangebote zu nutzen, gefördert. Die Kurse stehen grundsätzlich allen Betroffenen offen. Es ist jedoch selten, dass sich eine von Illettrismus betroffene Person ohne Unterstützung durch ihr Umfeld dazu entschliesst, sich bei einem Kurs einzuschreiben. Das Engagement von Dritten, wie z.B. der Familie, Freunden, Arbeitgebern ist deshalb oft von entscheidender Bedeutung für die Entscheidung, einen Kurs zu besuchen. Um Interessierten einen möglichst einfachen Zugang zu ermöglichen, gibt es die schweizweit gültige Telefonnummer 0840 47 47 47 des Schweizer Dachverbandes Lesen und Schreiben, welche Betroffenen dabei hilft, einen Kurs in ihrer Nähe zu finden.

 

Telefon für Kursinformationen: 0840 47 47 47

Mail: info@lesen-schreiben-schweiz.ch

Internet: www.lesen-schreiben-schweiz.ch

 

 

 

www.roger-nordmann.ch 27.11.2007

 

 

  

 

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Contact: Roger Nordmann, Rue de l'Ale 25, 1003 Lausanne,
info@roger-nordmann.ch, tél 021 351 31 05, fax 021 351 35 41

Twitter @NordmannRoger

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1.04.2017