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Article Basler Zeitung 2.10.99 Zeit für den Dialog Roger Nordmann, 2.10.1999 Wieso schickt die Neue Europäische Bewegung Schweiz (Nebs) einen Frage-bogen an Kandidatinnen und Kandida-ten, deren Parteizugehörigkeit vermu-ten lässt, dass sie ohnehin gegen einen EU-Beitritt sind? Und, noch erstaunli-cher, wieso antworten diese sogenann-ten «Europagegner» so fleissig? Zur ersten Frage: Es ist interes-sant, im Detail zu erfahren, warum je-mand gegen den Beitritt ist, auch wenn man selbst zu den «Euroturbos» zählt. Zuhören ist eben ein wesentliches Ele-ment der Politik. Deshalb ging der Fra-gebogen an alle. Zur zweiten Frage: Wir in der Nebs glauben nicht, dass die EU perfekt ist oder dass ein EU-Beitritt für die Schweiz keine Probleme aufwerfen würde. Deshalb haben wir keine Hem-mungen, einen neutralen Fragebogen zu verfassen, in dem auch Andersden-kende ihren Standpunkt ausführlich darlegen können. Die Befragten haben das mit einer hohen Rücklaufquote ho-noriert. Das starke Bewusstsein für Europa unter den Kandidaten hat uns natürlich gefreut. Noch erfreulicher ist aber die Tatsache, dass auch viele unserer Ge-genspieler den Hauptvorteil des EU--Beitritts einsehen: Es wäre für unser Land von grossem Vorteil, bei allen EU-Entscheiden, die uns betreffen, mitreden zu können. Wir denken, der einseitige soge-nannt autonome Nachvollzug ist für die älteste Demokratie der Welt unwürdig. Heute ist die EU in vielen Politikberei-chen federführend. Wir wollen als Vollmitglied unsere Zukunft mitgestalten, nicht nachvollziehen! Dass wir uns im Falle eines EU-Beitrittes am grössten Friedensprojekt aller Zeiten und an ei-ner Wertegemeinschaft beteiligen wür-den, erscheint demgegenüber fast zweitrangig. Zu Unrecht eigentlich, denn dieser Punkt ist uns auch wichtig. In den nächsten vier Jahren wird das Parlament die Weichen nach Euro-pa stellen. Das ist wichtig genug, um eine sorgfältige Wahl zu treffen. Mit Hilfe unserer Umfrage'.
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Contact: Roger Nordmann, Rue de l'Ale 25, 1003 Lausanne, Twitter @NordmannRoger 1.04.2017 |